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Wenn Lieferketten nicht mehr funktionieren

Als am 23. März dieses Jahres das Containerschiff Ever Given in einen Sandsturm geriet und in der Folge quer im Suez Kanal feststeckte, geriet fast der gesamte Welthandel ins Stocken. Lieferungen „just in time“ waren mit einem Schlag unmöglich geworden. Doch für die Wirtschaft sollte es noch schlimmer kommen: Hatten bereits Betriebsausfälle in Staaten mit hoher Corona Belastung teilweise Lieferengpässe verursacht, kamen in den ersten Erholungsphasen wegen hoher Nachfrage eine Verknappung wichtiger Bauteile und damit eine spürbare Verteuerung hinzu. Etliche Betriebe mussten zeitweise ihre Produktion einstellen. Billig-Lohnländer entwickelten sich innerhalb kurzer Zeit zu einer Kosten- und Terminfalle.

Die Verlagerung von Produktions- und Arbeitsplätzen, kurz „Offshoring“ genannt, gehörten bis vor kurzem zur strategischen Planung großer Konzerne wie auch mittlerer Unternehmen.

Niedrige Lohnkosten und eine passgenaue Logistik leisteten einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Kostenkalkulation. Doch kaum stellt sich ein Riesenfrachter in einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt quer, gerät das gesamte Gefüge ins Wanken. Eine Neu-Ausrichtung der strategischen Planung ist dringend geboten.

Um die Balance von Kosten und zeitgenauer Logistik wieder herstellen zu können, müssen sich Wirtschaft und Politik auf Handlungsempfehlungen verlassen, die auf gesicherten Erkenntnissen aus unterschiedlichen Datenquellen beruhen. Dazu gehören u.a. die Verfügbarkeit von Rohstoffen, eine geeignete Infrastruktur für die Auswahl von Standorten, die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter*innen und nicht zuletzt die Anforderungen einer nachhaltigen Produktion. Dass die jeweiligen einzelnen Datenquellen vorhanden sind, reicht nicht aus. Vielmehr müssen die Daten zusammengeführt, strukturiert und intelligent ausgewertet werden, um eine krisenresiliente Balance aufzubauen.

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